Ausbildung
Ausbildung (auch teilweise) im EU-Ausland
Homepage: Ausbildung.de
„Ausbildung im Ausland – So klappt’s mit dem Auslandsaufenthalt“
Es klingt für viele wie ein Traum: Die Ausbildung im Ausland absolvieren. Für die meisten bleibt es das auch. Denn: Angehende Azubis wissen oft gar nicht, welche Möglichkeiten sie haben.
Wir verraten dir, wie du als Azubi ins Ausland gehen kannst und wie du damit deine Karrierechancen verbesserst.
Wichtige Fragen, die hier beantwortet werden:
- Kann ich eine Ausbildung im Ausland machen?
Grundsätzlich ja. Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob du die komplette Ausbildung im Ausland machen möchtest oder nur einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung einplanst. `*Die komplette Ausbildung im Ausland zu machen, bringt einige rechtliche Hürden mit. Das fängt bei den ausländischen Ausbildungssystemen an und endet bei der Anerkennung des Abschlusses zurück in Deutschland.
*Deutlich einfacher ist es, wenn die Ausbildung in Deutschland zu machen und nur einen Teil der Ausbildung im Ausland zu verbringen. Das hängt unter anderem mit dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) zusammen.
Berufsbildungsgesetz (BbiG): Bereits seit 1969 regelt das Berufsbildungsgesetz die betriebliche Ausbildung in Deutschland. Das betrifft zum Beispiel die allgemeinen Rahmenbedingungen von Ausbildungen in Deutschland, die Anerkennung von Abschlüssen sowie Rechten und Pflichten von Azubis. 2005 wurde das BBiG grundlegend überarbeitet und unter anderem um das Thema Ausbildung im Ausland ergänzt. In §2 „Lernorte der Berufsausbildung“ ist unter Punkt 3, festgehalten, dass Auszubildende bis zu einem Viertel ihrer Ausbildung im Ausland verbringen dürfen. Bei einer dreijährigen Ausbildung sind das rund neun Monate.
- Wie funktioniert ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung?
Wenn du schon bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz weißt, dass du während der Ausbildung ins Ausland möchtest, solltest du das bei der Wahl deines Ausbildungsbetriebs berücksichtigen. Bei internationalen Konzernen und Unternehmen mit einer Niederlassung im Ausland, sind die Chancen auf einen Auslandseinsatz deutlich höher.
- Welche Ausbildungen bieten sich für einen Auslandsaufnethlat an?
Neben dem Ausbildungsunternehmen kann auch der Ausbildungsberuf einen Einfluss darauf haben, ob du während der Ausbildung ins Ausland kannst. Manche Ausbildungen beziehungsweise Berufe sind sehr international ausgerichtet. Bei Berufen mit Sprachen sind Auslandsaufenthalte zum Beispiel sehr wichtig, um die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern.
Ausbildungen mit stark internationaler Ausrichtung
Natürlich hast du auch in allen anderen Ausbildungsberufen die Möglichkeit, Berufserfahrung im Ausland zu sammeln. Schlussendlich kommt es auf den Ausbildungsbetrieb an. Viele Industrieunternehmen haben Niederlassungen in anderen Ländern. Bei solchen Betrieben ist die Chance auf einen Auslandsaufenthalt besonders groß.
Good to know: Je internationaler das Unternehmen aufgestellt ist, desto einfacher ist es, einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung einzubauen.
- Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Grundsätzlich hast du in jeder Ausbildung die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt einzubauen. Dafür müssen aber folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Du hast die Zustimmung des Ausbildungsbetriebs.
- Der Auslandsaufenthalt dient dem Ausbildungsziel.
- Er wird als Bestandteil der Ausbildung anerkannt.
Wichtig: Bist du länger als vier Wochen im Ausland, muss in Zusammenarbeit mit der IHK ein gesonderter Ausbildungsplan erstellt werden. Damit wird gewährleistet, dass auch im Ausland die richtigen Ausbildungsinhalte vermittelt werden. Beim Berufsbildungsgesetz tauchen auch immer wieder rechtliche Fragen auf.
- Wie finde ich eine Ausbildung im Ausland?
Wenn du deine Ausbildung im Ausland machen möchtest, musst du erstmal ausführlich recherchieren. Eine gute Recherche ist das A und O, denn du musst alle rechtlichen Unklarheiten aus dem Weg räumen.
Handelskammern: Erste Anlaufstelle dafür sind die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die deutschen Außenhandelskammern (AHK) im Ausland. Google am besten einfach nach IHK beziehungsweise AHK und dem Land, in das du möchtest. Ein kurzer Anruf bei der entsprechenden Handelskammer, kann viele Unklarheiten lösen.
Partnerschulen: Es gibt im Ausland einige Berufsschulen, die mit deutschen Behörden zusammenarbeiten. Das ist zum Beispiel die FEDA in der spanischen Hauptstadt Madrid. Der Vorteil: Der Abschluss wird in Deutschland auf jeden Fall anerkannt. Suche also gezielt nach solchen Berufsschulen. Die IHKs und AHKs können dir hier auch wieder weiterhelfen.
- Welche Vorteile bietet ein Auslandsaufenthalt?
Was für Studenten gilt, gilt auch für Auszubildende. Ein Auslandsaufenthalt fördert nicht nur die fachliche, sondern insbesondere auch die persönliche Weiterentwicklung. Verbringst du einen Teil deiner Ausbildung im Ausland, profitierst du unter anderem von folgenden Vorteilen:
- Neue (Arbeits-)Kultur: Jedes Land hat seine eigene Kultur. Das gilt auch für die Einstellung zum Leben und zur Arbeit. Du wirst eine ganz andere Arbeitskultur kennenlernen, als du sie aus Deutschland kennst. Das kann eine echte Bereicherung sein. Außerdem sammelst du praktische Erfahrung, die dich in der Ausbildung weiterbringen wird.
- Internationale Kontakte: Bei der Arbeit lernst du viele neue Leute kennen. Sei aufgeschlossen und knüpfe Kontakte. Je nachdem, in welchem Bereich du später arbeitest, können internationale Kontakte extrem nützlich sein.
- Selbstständigkeit: Als Azubi bist du in der Regel noch jung und wohnst vielleicht auch noch zu Hause. Im Ausland bist du dann komplett auf dich alleine gestellt. Das fordert und fördert deine Selbstständigkeit.
- Sprachkenntnisse: Englisch, Französisch oder Spanisch in der Schule zu sprechen, ist das eine. Bist du dann aber im jeweiligen Land gezwungen, die Sprache zu sprechen, ist das etwas anderes. Wenn der Start vielleicht auch holprig ist, wirst du schnell merken, wie sehr sich deine Sprachkenntnisse verbessern.
Fazit: Ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ist ein Highlight im Lebenslauf. Damit zeigst du, dass du selbstständig bist. Gute Sprachkenntnisse, Berufserfahrung im Ausland und die internationalen Kontakte sind weitere Pluspunkte. Mit dem Auslandsaufenthalt verbesserst du in jedem Fall deine Karrierechancen.
- Wie wird ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung gefördert?
Auch für Azubis gibt es immer mehr Förderprogramme, die einen Auslandsaufenthalt unterstützen. Allen voran das 2014 von der EU-Kommission ins Leben gerufene Programm Erasmus+.
Homepage: Erasmus + / Berufsbildung
https://www.erasmusplus.de/erasmus/berufsbildung
„Was ist mit Erasmus+ in der Berufsbildung möglich – und wer kann teilnehmen?“
- Auslandsaufenthalte zum Lernen in Europa
- Partnerschaften zur europäischen Zusammenarbeit
- Zukunftsorientierte Projekte und Allianzen für Innovation
Auslandsaufenthalte zum Lernen in Europa (Link)
- Für Azubis und Berufsschülerinnen und -schüler: Auslandspraktika bieten jungen Menschen neue fachliche Kompetenzen. Sie sind eine ideale Vorbereitung auf den internationalen Arbeitsmarkt. Das Programm bietet jungen Menschen in der Erstausbildung die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum in Europa zu absolvieren.
Einzelne Personen können sich nicht direkt für ein Erasmus+-Stipendium bewerben. Nur Bildungseinrichtungen und Organisationen (Betriebe, Unternehmen, Berufsschulen, Kammern) können Fördermittel beantragen.
Wie können Sie aktiv werden? Wenden Sie sich an die Nationale Agentur beim BIBB. Hier erhalten Sie Informationen und Beratung.
Mehr erfahren auf na-bibb.de: Neu bei Erasmus+? Infos für Azubis und Berufschüler und -schülerinnen
- Für Lehrkräfte und Ausbilderinnen und Ausbilder in der Berufsbildung: Eine gute Ausbildung erfordert qualifiziertes Bildungspersonal. Deshalb sollten Einrichtungen der Berufsbildung ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich auch im europäischen Ausland weiterzubilden. Möglich sind mit Erasmus+: Job-Shadowings, Hospitationen, Lehr- und Schulungsaktivitäten sowie Weiterbildungen. Einzelne Personen können sich nicht direkt für ein Erasmus+-Stipendium bewerben. Nur Bildungseinrichtungen und Organisationen (Betriebe, Unternehmen, Berufsschulen, Kammern) können Fördermittel beantragen.
Wie können Sie aktiv werden? Wenden Sie sich an die Nationale Agentur beim BIBB. Hier erhalten Sie Informationen und Beratung.
Mehr erfahren auf na-bibb.de: Neu bei Erasmus+? Infos für Lehr- und Ausbildungskräfte/Bildungspersonal
- Einrichtungen, die Projekte zum Lernen im Ausland organisieren möchten, können Anträge auf Fördermittel stellen. Hier gibt es zwei Zugangsmöglichkeiten: Die Akkreditierung und die Kurzzeitprojekte.
- Akkreditierung – Ihre Mitgliedschaft im Erasmus+-Programm: Die Akkreditierung ist wie eine dauerhafte Mitgliedschaft – der optimale Weg in Erasmus+! Damit können Sie als Einrichtung der Berufsbildung langfristig und sicher Auslandsaufenthalte für Ihre Azubis oder Berufsschüler/-innen und Ihr Bildungspersonal einplanen.
- Kurzzeitprojekte – ein guter Einstieg in Erasmus+: Kurzzeitprojekte sind kleinere Projekte, um Lernenden oder Personal Auslandsaufenthalte zu ermöglichen. Diese sogenannten Mobilitätsprojekte sind auf eine kurze Dauer angelegt. Daher sind sie eine gute Option für Einrichtungen, die erste Erfahrungen mit dem Programm Erasmus+ sammeln oder nur eine begrenzte Anzahl von Auslandsaufenthalten organisieren möchten.
Mehr erfahren auf na-bibb.de: Neu bei Erasmus+? Auslandsaufenthalte in der Berufsbildung
Partnerschaften zur europäischen Zusammenarbeit
Erasmus+ ist offen für kleine und große, erfahrene und unerfahrene Einrichtungen. Schaffen Sie einen Perspektivwechsel in der Berufsbildung: Arbeiten Sie mit europäischen Partnereinrichtungen zusammen, organisieren Sie ein Projekt!
Zwei Projektformate ermöglichen es Ihnen, eine Partnerschaft an den Start zu bringen: kleinere Partnerschaften und Kooperationsprojekte.
- Kleinere Partnerschaften – das ideale Projektformat für kleine oder wenig erfahrene Einrichtungen: Eine kleinere Partnerschaft ist ein Projekt zur europäischen Zusammenarbeit mit einer relativ kurzen Laufzeit und entsprechend kleineren Förderbeträgen. Daher ist auch der Verwaltungsaufwand geringer. Ideal für Neue im Programm! Bereits mit nur einem Partner aus einem anderen Land, das an Erasmus+ teilnimmt, können Sie ein Projekt beantragen!
Mehr erfahren auf na-bibb.de: Neu bei Erasmus+? Kleinere Partnerschaften in der Berufsbildung
- Kooperationspartnerschaften – für größere Projekte in der Berufsbildung: Sie planen ein komplexeres Projekt? Dafür gibt es die Kooperationspartnerschaften. Hier machen mindestens drei Einrichtungen aus drei Ländern, die an Erasmus+ teilnehmen, mit. In den Kooperationspartnerschaften liegt der Fokus der Zusammenarbeit vor allem darauf, innovative Bildungsmaterialien und –methoden für die Praxis zu entwickeln. Idealerweise leisten die Ergebnisse einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Bildungssysteme.
Mehr erfahren auf na-bibb.de: Neu bei Erasmus+? Kooperationspartnerschaften in der Berufsbildung
Zukunftsorientierte Projekte und Allianzen für Innovation: Bildung in Europa voranbringen
Zukunftsorientierte Projekte und Allianzen für Innovation werden von der Exekutivagentur der EU-Kommission (EACEA) umgesetzt werden.
Mehr erfahren Sie dazu auf na-bibb.de
Unterstützung und Beratung
Die NA beim BIBB (Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung) ist Ihre Ansprechpartnerin für Erasmus+ in der Berufsbildung.
Sie haben Fragen?
Erasmus+ ist ein vielfältiges Programm. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen, den richtigen Weg ins Programm zu finden.
Fon: 0228 107 1608
Mo | Di | Mi | Fr: 09:30-12:00 Uhr
Do: 13:00-15:00 Uhr
na(at)bibb.de
Homepage: Studium oder Ausbildung im Ausland vorbereiten / EUROPASS
https://europa.eu/europass/de/preparing-study-abroad
„Studium oder Ausbildung im Ausland – so bereitest du dich vor“
Wenn du in einem anderen EU-Land studieren oder deine Ausbildung machen möchtest, musst du deine Qualifikation (Abschluss, Diplom oder Nachweis über Berufsausbildung) einer Hochschule oder einem Bildungsträger vorlegen. Damit das möglichst reibungslos läuft und du schnell ins Ausland kannst, haben wir eine Checkliste mit Tipps und Informationen für dich vorbereitet.