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Natur? Politisch. Ein Serious Game zum Umweltaktivismus

Spielerisch die Vergangenheit entdecken. Die EAB präsentiert ihr erstes Serious Game. Mit "Natur? Politisch!" erfahren Sie, wie sich junge Menschen in der DDR für den Schutz ihrer Umwelt und für die Freiheit von Informationen eingesetzt haben.

Spielerisch die Vergangenheit entdecken. Die EAB präsentiert ihr erstes Serious Game. Mit „Natur? Politisch!“ erfahren Sie, wie sich junge Menschen in der DDR für den Schutz ihrer Umwelt und für die Freiheit von Informationen eingesetzt haben.

Tote Flüsse und Seen, sterbende Wälder und vom Braunkohletagebau verwüstete Landschaften – das ökologische Erbe der DDR war desaströs. Als Erklärung für den offensichtlich rücksichtslosen Raubbau an der Natur wird häufig argumentiert, die DDR-Elite habe anderen Zielen, insbesondere der Steigerung der Bruttoproduktion sowie einer umfassenden Sozialpolitik, grundsätzlich Priorität vor Umweltbelangen eingeräumt.

Doch vollständig befriedigend ist diese Erklärung nicht – wie zwei Jahreszahlen zeigen: Schon 1968 war der Umweltschutz als Staatsziel in der DDR-Verfassung verankert worden. Und 1972 richtete Ost-Berlin ein Ministerium für Umwelt und Wasserschutz ein – immerhin vierzehn Jahre vor der Bundesrepublik.

Diese Fragen standen im Zentrum des Projekts Natur? Politisch. In Form eines Serious Games vermittelt es Jugendlichen im Alter von 14 bis 22 Jahren am Beispiel der DDR-Umweltpolitik immersive Einblicke in die Funktionsweise einer sozialistischen Diktatur.

Viele junge Menschen haben keine oder kaum Kenntnisse über die SED-Diktatur. Sie sind nach der Wiedervereinigung geboren und können sich nicht vorstellen, wie Politik und Alltag in der DDR ausgesehen haben und welchen Zwängen die Bürger*innen unterworfen waren.

Dies betrifft insbesondere jene junge Menschen, die keine familiären Bezüge zur DDR haben – sei es, weil ihre Familie aus Westdeutschland kommt oder ihre Biographie durch eine Migrations- bzw. Fluchtgeschichte geprägt ist. Auch wenn das Thema im Geschichtsunterricht behandelt wird, bleibt es häufig abstrakt und den jungen Menschen fehlen persönliche Zugänge und Identifikationsmöglichkeiten.

Dort setzte unser Projekt an: Wir widmeten uns der Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur zum einen durch methodische Innovation und Zielgruppenorientierung und zum anderen durch einen thematischen Zuschnitt, der die Interessen junger Menschen berücksichtigt.

Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Serious Games für junge Menschen zum Thema Umweltpolitik in der DDR. Klimawandel und Umweltverschmutzung sind in den letzten Jahren gerade dank zahlreicher Initiativen junger Menschen, wie Fridays for Future, massiv ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Klimastreiks mobilisieren Massen junger Menschen, die für ihre Forderungen auf die Straße gehen oder kreativen Protest in den Sozialen Medien organisieren.

Doch wie erging es jungen Umweltaktivist*innen in der DDR? Wofür (oder wogegen) haben sie gekämpft? Und wie war das in einer sozialistischen Diktatur überhaupt möglich? Was hat das mit dem Leben der jungen Menschen im hier und jetzt zu tun und wie können sie heute für ihre Reche einstehen?

Diesen Fragen haben wir uns gewidmet und gemeinsam ein Serious Games für junge Menschen zum Thema Umweltpolitik in der DDR entwickelt. 

Stattgefundene Veranstaltungen des Projekts:

06/2022 – 03/2023 | Technische Umsetzung der erarbeiteten Ideen und Storys in ein Serious Game

27. bis 29. April 2023 | Workshop mit Lehrkräften in der EAB

28.06.2023 | Öffentliche Abschlussveranstaltung in der EAB

07. – 10.04.2022 | Workshop in Berlin für und mit jungen Menschen

02/2022 – 04/2022 | Individuelle Arbeitsphase

17.02.2022 | Ein digitales Kick-Off Treffen mit Game Designer:innen und DDR-Historiker:innen mit Markus Meckel und Tiny Crocodile Studios

Natur? Politisch. wird gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“, Förderlinie SED-Unrecht.

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