
Europabrücke Berlin
Das Projekt Europabrücke Berlin fördert Demokratie-, Europa- und Medienkompetenz durch Workshops, Diskussionen und internationale Begegnungen. Mit über 60 Jahren Erfahrung schafft die EAB ein lebendiges Netzwerk für Austausch, Partizipation und Bildung – für ein Europa, das erlebbar wird.
Das offene Berliner Netzwerk für europäischen Austausch
Das Projekt „Europabrücke Berlin“ ist als offenes Netzwerk angelegt, das den europäischen Austausch in Berlin fördern soll. Unterstützt von der Lotto Stiftung Berlin, zielt es darauf ab, die Kompetenzen der Berlinerinnen und Berliner in den Bereichen Europa, Demokratie und Medien zu stärken. Das Projekt nutzt bestehende Netzwerke und Erfahrungen aus über 60 Jahren internationaler Begegnung der Europäischen Akademie Berlin (EAB). Durch eine Vielzahl von Formaten wie Workshops, Podiumsdiskussionen, internationale Begegnungen und Seminare vernetzt „Europabrücke Berlin“ die Zivilgesellschaft, Bildungsinstitutionen und politische Akteure, um Europa erlebbar und verständlich zu machen.
Anspruch

Berlin, als Hauptstadt des bevölkerungsreichsten EU-Mitgliedsstaats, hat eine historische Rolle als Brücke zwischen Ost und West. Mit einem besonderen Fokus auf die Zukunft wird Berlin als ein Leuchtturm betrachtet, der auf Herausforderungen wie Kriege, Konflikte und Klimaschäden reagieren muss. Das Projekt „Europabrücke Berlin“ baut auf Berlins Verfassung von 2021 auf, die sich zu Europa bekennt, und auf zahlreichen Initiativen und Aktivitäten, die die Begeisterung für Europa in der Stadt fördern.
Das Problem
Die Beteiligungsmöglichkeiten der Berliner Bürger an der EU sind begrenzt, und die Europawahlen verzeichnen eine niedrige Wahlbeteiligung. Ein zentrales Problem liegt in der Art und Weise, wie die EU mit den Menschen kommuniziert. Häufig wird kritisiert, dass ihre Sprache zu technisch, bürokratisch und wenig greifbar sei. Dies führt dazu, dass viele Bürger sich von der europäischen Politik entfremdet fühlen.
Von all den Krisen, die wir zuletzt mit der EU verbunden haben, dauert eine länger als andere: die „Beziehungskrise“ zwischen der EU und ihren Bürgerinnen und Bürgern […] Es ist nicht so einfach mit der Bürgerbeteiligung. Die Erfahrung zeigt, dass das Bedürfnis, beteiligt zu werden, stärker ausgeprägt ist als die Bereitschaft, sich zu beteiligen.
Dr. Wolfgang Schäuble: Träumer und Realisten, erschienen in „Welt am Sonntag, 18. März 2018
Genau hier setzt das Projekt „Europabrücke Berlin“ an. Durch gezielte Bildungsangebote und Informationsmaßnahmen soll das Verständnis für die EU gefördert und das Interesse an europäischer Politik gestärkt werden. Das Ziel ist es, die Distanz zwischen den Bürgern und der EU zu verringern, um so eine aktivere Teilnahme an europäischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen.
Ziele
„Europabrücke Berlin“ hat drei Hauptziele:
- Förderung der Demokratiekompetenz,
- Stärkung des europäischen Austauschs
- und Einbeziehung der migrantischen Communities.
Das Projekt bietet Bildungsformate zu Demokratie und Partizipation, fördert internationale Vernetzung und Begegnungen und integriert migrantische Netzwerke, um Know-how zu übertragen und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Regionale Schwerpunkte sind der Osten und Südosten Europas, der Westbalkan, die USA und das Weimarer Dreieck.
Zielgruppen
Das Projekt richtet sich an fünf Hauptzielgruppen:
- Lehrkräfte,
- Journalist:innen,
- Verwaltungsmitarbeiter:innen,
- Politiker:innen
- und die organisierte Zivilgesellschaft.
Diese Gruppen fungieren als Multiplikator:innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen in ihre jeweiligen Kreise weitertragen. Die Unterstützung der Lotto Stiftung Berlin ist entscheidend, um diese Unabhängigkeit und die hohe Qualität der Bildung zu gewährleisten.
Umsetzung
Das Projekt umfasst vier Hauptmaßnahmen:
- „Europa vor Ort“ (Outreach und Partizipation in Berlin),
- „Europa diskutiert“ (offene Diskussionsformate),
- „Europa im Austausch“ (internationale Vernetzung)
- und „Europa Masterclass“ (Workshops zur Europakompetenz).
Jede Maßnahme zielt darauf ab, Best Practices zu vermitteln, Demokratie zu fördern und die Resilienz der Berliner Bevölkerung zu stärken. Diese Aktivitäten werden in Zusammenarbeit mit Berliner Bezirken, europäischen Partnern und Senatsverwaltungen durchgeführt.
Europa vor Ort

Workshops für Multiplikator_innen zu Outreach und aufsuchender Beteiligung
In interaktiven und praxisnahen Workshops erhalten Multiplikator:innen aller Zielgruppen Einblicke in die Methoden und Erfolgsfaktoren moderner aufsuchender Beteiligung. Expert:innen teilen ihr Wissen, Best-Practices werden vorgestellt, und die Teilnehmenden entwickeln eigene, zielgruppenspezifische Ansätze für ihre Arbeit.
Das Ziel: Die geschulten Multiplikator:innen setzen die Methoden in ihren jeweiligen Kontexten um und tragen so dazu bei, europäische und demokratische Themen in Berlin sichtbarer und zugänglicher zu machen.
Quizaktionen
Mit großformatigen Quiztafeln und kurzen Fragerunden setzt die EAB selbst auf aufsuchende Beteiligung. Bei öffentlichen Diskussionsveranstaltungen bietet sie ein niedrigschwelliges und interaktives Rahmenprogramm. Ein kurzes Quiz zu europäischen Daten und Fakten schafft einen spielerischen Zugang zu europäischen Themen und ermöglicht einen ersten, unkomplizierten Kontakt mit Berliner Europa- und Demokratiethemen.

Europa diskutiert

Europlaza/Blickwinkel Europa
Die EAB lädt bei öffentlichen Veranstaltungen zur Diskussion über aktuelle europäische Themen ein. Ob auf Panels, in Streams oder Fachgesprächen – an spannenden öffentlichen Orten oder in Kooperation mit Medien. Ziel ist es, europäische Debatten mit Expert:innen und interessierten Berliner:innen zu verknüpfen. Dabei werden entweder aktuelle EU-Themen in den Berliner Kontext übertragen oder Berliner Fragen aus einer europäischen Perspektive beleuchtet.
In den meist zweistündigen Veranstaltungen kommen Fachleute, Bürger:innen, Politiker:innen und Akteure der Zivilgesellschaft zusammen, um die Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren und neue Impulse für den Dialog zu setzen.
Europa im Austausch
Vernetzungstreffen mit europäischen Partnern
Die EAB fördert den Austausch und die Zusammenarbeit europäischer Akteure aus Zivilgesellschaft, Kultur und Politik, um gemeinsame Lösungen für europäische Herausforderungen zu entwickeln. Im Rahmen eines mehrjährigen Projekts werden zivilgesellschaftliche Akteure aus fünf europäischen Ländern zusammengebracht, um in gemeinsamen Lernformaten und Best-Practice-Beispielen Ideen zu teilen und Synergien zu schaffen. Gleichzeitig wird die Vernetzung Berlins mit seinen europäischen Partnerstädten gestärkt.
Ein zentrales Thema ist die Rolle von Kunst und Kultur in der europäischen Gesellschaft. Künstler:innen, Kulturschaffende und politische Entscheidungsträger:innen diskutieren, wie der Kultursektor sichtbarer und einflussreicher in politischen Prozessen werden kann. Kunst und Kultur sollen als treibende Kräfte für eine stärkere europäische Identität und mehr bürgerschaftliche Teilhabe gefördert werden. Ziel ist es, die europäische Zusammenarbeit zu stärken und die politische sowie gesellschaftliche Teilhabe der Bürger:innen zu fördern.

Hintergrundgespräche mit internationalen Gästen

Mehrmals jährlich organisiert die EAB informelle Gesprächsrunden mit internationalen Gästen – sowohl aus Europa als auch aus anderen Regionen der Welt. Diese Treffen finden in der EAB statt und bieten der Berliner Zivilgesellschaft, insbesondere aus den Bereichen Bildung, Presse und Vereinen, die Möglichkeit, in ungezwungener Atmosphäre mit Entscheider:innen ins Gespräch zu kommen und mögliche Kooperationen zu besprechen. Die Moderation übernehmen Studienleiter:innen der EAB. Zu jeder Veranstaltung werden auch die Botschaftsvertreter:innen der Gastländer eingeladen.

Europa Masterclass

Study Trip „Europa Masterclass: Europe in the Classroom“
Der Study Trip bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und dabei verschiedene Akteure kennenzulernen. Bei diesem Format stehen praxisnahe Erfahrungen im Vordergrund: Vor Ort lernen die Teilnehmenden, wie Organisationen arbeiten, welche Herausforderungen sie im europäischen Kontext meistern und welche unterschiedlichen Perspektiven es zu dem jeweiligen Thema gibt. Über fünf Tage hinweg erleben sie die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln und kommen in direkten Austausch mit Expert:innen vor Ort.
Spring Academy – Vielfalt vereint
Die Spring Academy richtet sich an junge Menschen und bietet ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit aktuellen europäischen Themen auseinanderzusetzen. In einer viertägigen Veranstaltung kommen sie mit Fachleuten, Politiker:innen und weiteren Akteuren ins Gespräch. Im Mittelpunkt stehen Themen wie die Klimakrise und Wirtschaft sowie die Stärkung europäischer Demokratien. Das Format kombiniert Expertentalks, Workshops, Exkursionen und Gruppendiskussionen, in denen die Teilnehmenden eigenständig Ergebnisse erarbeiten, die innerhalb ihrer Peer-Groups verbreitet und diskutiert werden.


Summer Academy
Die Summer Academy richtet sich an junge Menschen, die sich intensiv mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Transformation des Wirtschaftssystems auseinandersetzen möchten. In dieser viertägigen Veranstaltung kommen die Teilnehmenden mit Fachleuten, politischen Entscheidungsträger:innen und Akteuren zusammen, um Ideen für eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu entwickeln.
Das Programm kombiniert Workshops, Exkursionen zu lokalen Initiativen und kreative Medienwerkstätten, in denen Fähigkeiten wie Podcasting oder Illustration vermittelt werden. Die Teilnehmenden erarbeiten gemeinsam Lösungen, die auf europäische Werte und Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet sind und über die Veranstaltung hinaus Wirkung entfalten können.
Veranstaltungen im Rahmen des Projekts
Bevorstehend
06.05.2025 | 09:30 - 14:30 Uhr | Berlin | Hintergrundgespräch, Workshop
Stakeholdertreffen: Young Professionals aus Polen und Deutschland
Beim nicht-öffentlichen Stakeholdertreffen am 6. Mai 2025 in Berlin diskutieren Vertreter:innen aus Deutschland und Polen über ein neues Young Professionals Programm. Ziel ist es, gemeinsame Perspektiven für Nachwuchsförderung und europäische Zusammenarbeit zu entwickeln.
04.07.2025 | Europäische Akademie Berlin | Hintergrundgespräch, Podiumsdiskussion
CPR-Forum 2025: Politischen Unternehmensverantwortung in Zeiten der Vertrauenskrise
Das CPR-Forum 2025 beleuchtet die politische Verantwortung von Unternehmen (Corporate Political Responsibility, CPR) für die Stärkung und Sicherung demokratischer Strukturen. CSR-Strategien allein greifen zu kurz, da sie die politische Stabilität und die demokratischen Institutionen als…
Zurückliegend
18.02.2025 | 14:00 Uhr | Raum Rom | Hintergrundgespräch, Workshop
Afrika, Europa, China: Neue Horizonte der Zusammenarbeit
Afrika, Europa, China: Neue Horizonte der Zusammenarbeit – Wie verändern sich die geopolitischen Beziehungen zwischen Europa, Afrika und China? Experten diskutieren Chancen, Herausforderungen und neue Kooperationsmodelle. 📅 18. Februar 2025 | 📍 Europäische Akademie Berlin
15.11.2024 | 10:00 - 15:00 Uhr | Berliner Landeszentrale für politische Bildung | Workshop
Workshop „Europa im Fokus“ zur europäischen politischen Bildung
Im Rahmen des Projekts Europabrücke Berlin findet am 15. November 2024 ein Workshop zur politischen Bildung unter dem Titel „Europa im Fokus“ statt.
12.11.2024 | 09:00 - 11:00 Uhr | Europäische Akademie Berlin | Briefing
2024 Elections in the EU and USA
Breakfast Briefing after the Elections in the US and EU