Die Europäische Akademie Berlin (EAB) hat gestern in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung eine zukunftsweisende Diskussionsveranstaltung zur südlichen Nachbarschaft Europas organisiert. Dabei wurde die Bedeutung dieser Region für Europa in einer sich wandelnden geopolitischen Landschaft beleuchtet. Unter dem Titel „Europas südliche Nachbarschaft in Transition: Sicherheit, Klima und wirtschaftliche Herausforderungen“ diskutierten Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Herausforderungen und Chancen für eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen der EU und den Ländern im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region).

Ein neuer Fokus auf Europas südliche Nachbarschaft

Die Veranstaltung betonte die Dringlichkeit, Europas Beziehungen zu den Nachbarn im Süden zu stärken. Angesichts globaler Machtverschiebungen und der zunehmenden Konkurrenz durch China, Russland und die USA steht die EU vor der Aufgabe, ihre strategische Autonomie zu sichern und zugleich Partnerschaften auf Augenhöhe zu fördern. Dabei spielen die Themen Klimawandel, Migration, Sicherheit und wirtschaftliche Integration eine zentrale Rolle. Christian Hanelt, Senior Experte der Bertelsmann Stiftung, unterstrich, dass die EU mehr Engagement und Resilienz zeigen müsse, um in der Region Einfluss zu bewahren und neue Kooperationen zu ermöglichen.

Grüne Energie und faire Handelsbeziehungen: Schlüssel für die Zukunft

Zwei zentrale Studien bildeten die Grundlage der Diskussion:

  1. Grüne Energie-Partnerschaften: Die Studie zur Energiewende hebt hervor, dass der Aufbau nachhaltiger Energieinfrastrukturen nicht nur zur ökologischen Transformation beiträgt, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung in der südlichen Nachbarschaft stärkt. Technologie-Transfer, Kapazitätsaufbau und innovative Finanzierungsmodelle wurden als Schlüsselfaktoren identifiziert.
  2. Handelsbarrieren abbauen: Eine weitere Analyse zeigte, wie EU-Agrarpolitik und Handelsbarrieren die Integration der Nachbarländer in den europäischen Markt behindern. Reformen könnten dazu beitragen, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu reduzieren und die Vielfalt von Exportprodukten aus der Region zu fördern.

Warum die südliche Nachbarschaft für Europa entscheidend ist

Die südliche Nachbarschaft Europas ist nicht nur geografisch nah, sondern auch essenziell für die Stabilität und Sicherheit des Kontinents. Mit einer Bevölkerung, die stark wächst, und einer strategischen Lage, die Migration und Handelswege beeinflusst, steht die Region im Zentrum europäischer Interessen. Doch Unterschiede in politischen Systemen, wirtschaftlichen Kapazitäten und sozialen Strukturen stellen Herausforderungen dar, die nur durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit bewältigt werden können.

Die Rolle der EAB als Brückenbauer

Mit dieser Veranstaltung hat die EAB erneut zeigen wollen, dass sie ein zentraler Akteur im Dialog zwischen Europa und seiner südlichen Nachbarschaft ist. In ihrer Rolle als Vermittler schafft die Akademie Raum für Austausch und Verständigung. Gemeinsam mit Partnern wie der Bertelsmann Stiftung arbeitet die EAB daran, die europäische Außenpolitik durch Bildung und Dialog zu stärken.

Europas südliche Nachbarschaft ist ein Mosaik aus Herausforderungen und Möglichkeiten. Die EAB wird weiterhin daran arbeiten, dass dieser Raum als Brücke und nicht als Barriere wahrgenommen wird. Denn nur ein starkes, kooperierendes Europa kann global bestehen.

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